Wir wollen Ihnen hier in alphabetischer Reihenfolge die wichtigsten Begriffe und Arbeitsschritte rund um die Puzzle- und Memo-Spieleproduktion erklären:
Anschnitt
ist ein Bereich rund um das Endformat des Druckprodukts, der zwar abgestanzt wird, aber in den trotzdem das Motiv mit hinein gedruckt werden muss. Es ist wichtig, bis an den Rand heranreichende Bilder oder Grafikelemente mit einem Anschnitt von mindestens 3 mm zu versehen, da so Ungenauigkeiten in der Produktion, die unweigerlich beim Kaschieren des Drucks auf die Pappe und beim Stanzen entstehen, unsichtbar zu machen. Wenn man z.B. ein Motiv ohne Anschnitt ungenau stanzt, hat man auf der einen Seite einen weißen Streifen (Blitzer), auf der anderen Seite ein Stück vom Bild abgestanzt.
Auflage
Anzahl der herzustellenden gleichen Druckprodukte.
Beschnitt
alles Material ausserhalb des Endformates, das abgestanzt/abgeschnitten wird.
Bezug
nennt man den Papierbogen, der beim Kaschieren auf die Pappe aufgeklebt wird. Auch das Papier, mit dem ein Stülpdeckel-Karton bezogen wird, wird so genannt.
Blitzer
weißer Rand, der durch Ungenauigkeit beim Stanzen dadurch entsteht, dass entweder der Anschnitt fehlt (s. Anschnitt) oder die Ungenauigkeit größer als der Anschnitt ist.
Digitaldruck
ist ein Druckverfahren, mit dem ohne Zwischenträger direkt aus dem Computer direkt auf eine spezielle Digitaldruckmaschine gedruckt wird. Dadurch sind Auflagen eins oder innerhalb einer Auflage wechselnde Motive möglich. Das ist ähnlich einem normalen Computerdrucker, nur viel schneller und qualitativ besser. Digitaldruck lohnt sich nur für kleinere Auflagen, bei höheren ist der Offsetdruck günstiger.
Faltschachtel
eine einteilige Verpackung, die aus Karton hergestellt wird und zwei zu öffnende Klappen hat. Fast alle Arzneimittel sind in Faltschachteln verpackt.
Folienkaschierung
Überzug des Druckproduktes mit einer dünnen transparenten Folie um ein besseres Aussehen zu erreichen und die Oberfläche gegen Verkratzen, Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Folien gibt es in glänzend, matt und mit Struktur (z.B. Leinen). Folienkaschierung ist nur vollflächig möglich.
Kaschieren
nennt man den Arbeitsgang, bei dem das bedruckte Papier mit der Festigkeit gebenden Pappe verklebt wird. Da es nicht möglich ist, starre Materialien in normalen Druckmaschinen zu bedrucken, wird ein dünner Papierbogen bedruckt und dann auf die Pappe aufgebracht. Das kann auch beidseitig geschehen (z.B. bei Memo-Spielen), so dass beide Seiten ein Druckbild haben können. Kaschiert wird meistens mit speziellen Maschinen, bei kleineren Stückzahlen auch manuell.
Lackierung
eine Veredlung der Oberfläche eines Druckproduktes um es gegen Beanspruchung zu schützen und die Oberfläche optisch aufzuwerten. Der Schutz ist nicht so gut wie beim Folienkaschieren, aber für die meisten Anwendungen ausreichend. Lackierung ist auch partiell möglich, so dass sich sehr interessante Effekte erzielen lassen.
Nutzen
Anzahl gleicher Drucke auf einem Bogen. Beim Stanzen werden kleinere Formen auch mehrfach auf einen Bogen gestellt, wodurch zwar die Stanzform teurer wird, aber beim Kaschieren und Stanzen Arbeitszeit eingespart wird.
Offsetdruck
ist ein Druckverfahren, bei dem von einem außerhalb der Maschine hergestellten Zwischenträger (Druckplatte), gedruckt wird. Ein Motivwechsel innerhalb der Auflage ist nur durch wechseln der Druckplatten möglich, aus diesem Grund ist er für höhere Auflagen die bessere Wahl.
Puzzlepappe
speziell für die Produktion von Puzzles hergestellte Pappe, die in unserem Fall in einem kräftigem Blau durchgefärbt und sich besonders gut stanzen lässt. Diese Pappe ist für die Herstellung von Spielzeugen zertifiziert und unterschreitet weit die zulässigen Grenzwerte von Schadstoffen.
Quartettkarton
ist ein zweilagiger weißer glatter Karton mit hoher Steife. Für Werbe-Kartenspiele ist er die beste Wahl. Zu beachten ist, dass er nicht blickdicht ist, daher sollte die Rückseite vollflächig bedruckt sein. Soll mit den Karten um Geld gespielt werden, sollte man den 100% blickdichten Spielkartenkarton verwenden.
Spielkartenkarton
ein steifer, glatter, zweilagig mit schwarzem Leim verklebter Karton, daher ist er blickdicht. Spielkartenkarton ist für alle im Casino verwendeten Karten vorgeschrieben.
Stanzform
Werkzeug, mit dem das Endprodukt ausgestanzt wird. Die Stanzform besteht aus einem mit Laser ausgeschnittenem Sperrholzbrett, in das Stanzmesser aus Stahl (bei Puzzles gebogen) eingesetzt werden. Das Einpassen der Linien ist manuelle Arbeit, daher sind die Stanzformen recht preisintensiv. Bei richtiger Behandlung und guter Pappe halten sie mehrere hundertausend Stanzungen, bevor eine neue Form benötigt bzw. die Stanzmesser getauscht werden müssen.
Stülpdeckel-Karton
eine zweiteilige Verpackung, die aus mit Papier bezogener Pappe hergestellt wird und aus Deckel und Boden besteht. Sie ist die höherwertige Verpackung gegenüber der Faltschachtel, daher auch teurer.
Zuschuss
über die bestellte Auflage hinausgehende Anzahl von Druckprodukten, die produziert werden, damit man bei eventuellen Produktionsfehlern noch etwas Reserve hat.
